ICH & MEHR

Es ist so herrlich leise draußen, man könnte meinen, heute ist Feiertag.

In weiten Teilen des Landes, gefühlt überall, hat es geschneit. Überall ist es weiß. Überall? - Nein! - Eine kleine Region in Rheinland-Pfalz hält stumpfsinnig durch und bleibt grau. GRAU!!!

Ich könnte es jetzt positiv sehen, denn als Hausmeister brauchen wir nicht Schnee schippen und streuen.

ABER ICH WILL SCHNEE!!! Jedes Jahr sind wir im ersten Schneefall spazieren gegangen, haben uns über den Schnee unter den Füßen und aus der Luft gefreut, die ersten Schneebälle versucht zu formen. Ich will JETZT so einen Spaziergang machen! Alle andern können das, nur WIR NICHT!!!

Heute kam der nette Brief, dass ich seit 1. August letzen Jahres Rentnerin bin. Wusste ich gar nicht!

Langsam windet sich in mein Hirn die Erkenntnis, was das alles heißt, nämlich in erster Linie ein Haufen Behördengänge in der nächsten Woche.
Das Jobcenter möchte ja sofort bescheid wissen und möglichst seit gestern (oder August) nichts mehr zahlen und fordert möglicherweise Zahlungen zurück, die dann mit der einbehaltenen Nachzahlung des Rentenamtes verrechnet werden müssen. Wer die Differenz bezahlt (Rente viel niedriger als Hartz IV), ist mir noch nicht klar. Ich kann's nicht.

Dann ist die Situation noch besonders, weil ich in einer Bedarfsgemeinschaft lebe UND die Rente befristet ist. Da gibt es keine Grundsicherung, die beim Sozialamt zu beantragen wäre, sondern Sozialgeld, welches beim Jobcenter zu beantragen ist. Wenn ich das im Internet Gelesene denn richtig interpretiert habe. Denn Behördendeutsch ist - trotz meiner Affinität zu Deutsch als Sprache - nicht immer verständlich für mich.

Ich hoffe, dass sich das Geldwirrwarr bald entzwirbelt und die Differenzen am Ende zumindest auf Null hinausgehen, damit ich mich endlich zurücklehnen und mein Rentnerdasein genießen kann!