ICH & MEHR

Ja, das mit der Identität ist auch so eine Sache, vor der die ältere Dame Angst hat. In Foren, Communities und Blogs muss man sich anmelden, um mitmachen zu können. Und ANMELDEN ist schon zu viel des Guten, weil man damit ja seine Identität preis gibt. Dass es Nicknames gibt und man mit diesem eine E-Mail-Adresse erstellen kann, ist für sie schon eine Art Betrug...

anonymität kann zum betrug ausgenutzt werden, aber eben auch ein schutz sein.
wenn ich in einer großstadt unterwegs bin, bin ich auch anonym unter den vielen tausend menschen. niemand plakatiert seine identität beim herumgehen und einkaufen.
mißtrauen und menschenkenntnis sind immer gute ratgeber, wenn man mit fremden menschen zu tun hat - egal ob im internet, in einer disco, einem café oder beim shopping.
alte damen und herren lassen sich nicht selten von vertretern bei kaffeefahrten beschwätzen - oder an der haustüre von deren rhetorik einwickeln. darüber sollte sich die alte dame mal gedanken machen. auch der pfarrer auf der kanzel ist unter umständen ein fremder, nur hat er einen vertrauensbonus ... aber ist der immer gerechtfertigt?
oder nehmen wir die politiker, die wir alle paar jahre wählen ... also ich halte das internet nicht für mehr oder weniger suspekt, was die sich darin tummelnden menschen angeht, als die augenscheinliche wirklichkeit.

Also so alt und klapprig ist die ältere(!) Dame nun auch wieder nicht (ca. 60). Kaffeefahrten sind ebenfalls noch nicht angesagt.

Mir geht es auch nicht darum, SIE dazu zu bewegen, sich im Internet zu präsentieren. Mir geht es um den Generationskonflikt, in dem ich mich befinde. Diese Dame steht stellvertretend für die ältere Generation, speziell für den Teil, der nicht versteht, was die "Jugend" so toll am Austausch im Internet findet.

Also nochmals meine Ausgangsfrage: Was kann ich dieser älteren(!) Dame und denen, die so denken wie sie, sagen, damit sie mich verstehen? Altersgerecht?