ICH & MEHR

Aber wenn ich nicht hingehe und die Hunde knuddle, dann werden sie weniger geknuddelt als wenn ich hingehe. Dieses Bewusstsein gibt mir die Kraft dafür. Außerdem - hier wiederhole auch ich mich - im Laufe der Zeit lernt man das Umgehen damit. Am Anfang habe ich einen großen Bogen um die Hunde gemacht, weil ich wusste, dass mir das Herz schwer wird.

Irgendwann bin ich mit Charlie mal Gassi gegangen, weil kein anderer da war, der es machen konnte. Charlie hat mich akzeptiert und deswegen musste ich noch öfter mit ihm gehen. Die Begrüßungs- und Abschiedszenen wurden immer länger und nun sind wir dicke Freunde. Es ist einfach so: Er KANN nicht mit zu mir kommen. Meine Wohnung ist viel zu klein und er würde als erstes meinen Kater umbringen. Also muss es bleiben, wie es ist...

Trotzdem suche ich mir die Hunde im Tierheim, die ich in mein Herz lasse, immernoch genau aus. Spielen und knuddeln tue ich mit fast allen, aber eine engere Bindung vermeide ich. Ich weiß ja nie, ob sie beim nächsten Mal noch da sind. Wenn nicht, ist es zwar für die Hunde schön, aber für mich nicht.