ICH & MEHR

Kein Problem, liebe Klaudia. Was bedeutet denn "Doppelniere" genau?

Doppelniere bedeutet, daß eine der Nieren - die Linke bei mir - aus zwei Teile besteht, also gewissermaßen doppelt vorhanden ist.
Ist erstmal nicht schlimm... das haben wohl recht viele Leute und die Allermeissten haben nie Probleme damit, ja viele erfahren ihr ganzes Leben lang noch nicht mal, daß sie eine Doppelniere haben...
Bei mir ist es aber leider so, daß der kleinere Teil der Doppelniere auch einen separaten Abfluss in die Blase hat... und dieser Abflusskanal ist leider gestört... sprich der Urin, den der obere Teil der Doppelniere bildet staut sich und kann nicht richtig abfliessen...
Ich habe erst vor ein paar Jahren zufällig davon erfahren, daß ich diese Doppelniere habe... und das nächste Problem ist:
Diese Stauung wird Schlimmer... sie hat sich in den Jahren seit ich davon erfahren habe deutlich verschlechtert...
Und wenn der Abfluss ganz verstopfen sollte, dann muss dieser Teil der Doppelniere rausoperiert werden...
Ja und das Blöde an der Sache ist... viele der Symptome und Folgen, die du mir hier geschildert hast... die kommen mir nur allzu bekannt vor!
Und dazu kommt noch, wie ich gerade beim googeln festgestellt habe:
Als Folgen von Blutarmut bei Nierenschwäche:
"Bei schwerem Blutmangel kann es zu Herzenge (Angina pectoris) kommen".
Und auch das gehört zu den Problemen, die ich in den letzten Jahren immer wieder hatte... Schmerzen in der Brust, die ich nicht einordnen kann... bei denen aber der Verdacht auf Angina pectoris nahe liegt...
Es wäre also denkbar, daß diese ganzen unerklärlichen Probleme, die ich in den letzten Jahren immer wieder hatte:
*unerklärliche Erschöpfung
*Schwindel
*Eisenmangel
*Schmerzen in der Brust die bis in den Kiefer ausstrahlen mit Übelkeit und Schweissausbrüchen
*ständiges frieren
*Wassereinlagerungen in den Beinen
*nächtliche Wadenkrämpfe
Daß all das letztlich auf eine gemeinsame Ursache zurückgeht:
Auf die Probleme mit der Doppelniere, bei deren einem Teil der Abfluss gestört ist...
Es würde so verdammt gut zusammenpassen und so vieles erklären, was mir bisher ein ein Rätsel war...
Andererseits war ich wegen dem ganzen Kram - und anderen Dingen - in den letzten Jahren bei so vielen verschiedenen Ärzten... daß die schon ziemlich blöde sein müssten, um die Ursache nicht zu erkennen, falls es tatsächlich an der Doppelniere liegen sollte...
Aber ich werde der Sache wohl oder übel noch mal nachgehen müssen...
Denn falls das alles tatsächlich zusammenhängt... dann muss ich damit rechnen, daß mir entweder ein akutes Nierenversagen oder ein Herzinfarkt in folge von Angina Pectoris droht, wenn ich nichts unternehme...
Der letzte 'Anfall' ist gerade mal sechs Tage her...

Liebe Klaudia,

wenn der Abfluss nicht mehr richtig funktioniert, bedeutet das, dass dein Körper langsam, aber sicher vergiftet wird. Keine schöne Vorstellung...
Und das mit den Herzproblemen... also wie sieht's mit deinem Blutdruck aus? Bei Nierenproblemen erhöht sich der Blutdruck manchmal unmerklich und der schädigt das Herz und die Nieren.

Übrigens würde ich mich auf die tausend Ärzte nicht verlassen. Wirklich helfen kann dir ein Nephrologe (Nierenspezialist). Lass dir doch einfach von deinem Hausarzt mal eine Überweisung geben und dich vom Nephrologen untersuchen. Die Begründung liegt mit deinen ganzen Beschwerden auf der Hand.

Ach ja... leider gibt es bei den Nephrologen ziemliche Wartezeiten und nicht alle sind gleichermaßen nett. Ich habe mich erst beim zweiten gut aufgehoben gefühlt, auch wenn ich zu ihm den weiteren Weg habe. Nicht aufgeben!

Ich drücke dir die Daumen!

Hallo Hoffende,
also daß es so etwas wie einen Nephrologen überhaupt gibt, das lese ich jetzt zum ersten mal hier bei dir!
Ich war beim Hausarzt und beim Urologen deswegen... ich dachte DER sei der Spezialist für sowas...
Daß der Körper bei gestörtem Nierenabfluss langsam vergiftet werden könnte... das hatte ich mir schon gedacht...
Aber diese Doppelniere ist ja schon seit Jahren unter beobachtung... Ich bin also - zumindest bisher - immer davon ausgegangen, daß wenn etwas akut wäre, man mir das gesagt hätte...
Bisher hiess es aber immer nur: Muss man (weiter) beobachten und solange ich keine Beschwerden habe gibt es keinen Grund zu operieren...
Daß diese ganzen Symptome aber von der Niere kommen könnten... das lese ich wie gesagt ja bei dir zum ersten mal!
Andererseits habe ich all das - frieren, Brustschmerzen, Schwindel, Wassereinlagerungen, Eisenmangel - schon seit Jahren... fast alles schon länger als ich überhaupt von der Doppelniere weiss...
FALLS das also tatsächlich von der Doppelniere käme, müsste die schon seit vielen Jahren meinen Körper vergiften... und die Ärzte hätte es nicht geschnallt trotz X Untersuchungen....
Bluthochdruck hatte ich aber eigentlich noch nie... eher zu niedrigen als zu hohen... aber ich kenne meine aktuellen Werte jetzt auch nicht... keine Ahnung, wann die zuletzt gemessen wurden... Ich hab weiter nicht darauf geachtet, weil ich damit bisher ja nie Probleme hatte...
Es wird mir also wohl nichts anderes übrig bleiben, als das noch mal - diesmal beim richtigen Spezialisten - abklären zu lassen...
Denn das Risiko, daß es tatsächlich am den Nieren liegt... und die Ärzte nur zu blöd waren das zu kapieren... das möchte ich bei den möglichen Folgen lieber nicht eingehen...
Jedenfalls danke für die Informationen!
Liebe Grüße
Klaudia

Liebe Klaudia,

ich möchte dir von meiner Oma erzählen.

Sie hatte mit ca. 30 Jahren eine Totaloperation, also die Gebärmutter wurde entfernt mit allem Drum und Dran. Einige Zeit danach bekam sie Kopfschmerzen, die teilweise kaum erträglich waren und fast nie ganz weggingen. Meine Oma lief von Arzt zu Arzt, Schmerzmittel halfen ihr nicht mehr. Nach Jahrzehnten bekam sie Gelbsucht und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sie wurde untersucht, die Gelbsucht behandelt, sie wurde entlassen. Bis sie wieder eine Gelbsucht bekam, wieder ins Krankenhaus usw. Bei der dritten Gelbsucht kam sie endlich in ein anderes Krankenhaus. Dort fand man heraus, dass bei der Totaloperation ein Harnleiter (von der Niere zur Harnblase) beschädigt worden war und die Niere seitdem keinen Urin mehr weiterleiten konnte. Die Niere war auf Faustgröße geschrumpft und der alte Urin da drin hat meine Oma nach und nach vergiftet.

Als die Niere entfernt wurde, verschwanden die Kopfschmerzen.

Und keiner hätte es für möglich gehalten, weil sie doch sogar mehrmals im Krankenhaus war (und nicht nur wegen der Gelbsucht, sie wurde insgesamt sehr oft operiert!)

Ich möchte dir keine Angst machen, aber bei der Ultraschalluntersuchung bei meinem Ü-30-Check sagte der Hausarzt: "Die Niere sieht gut aus!" Der Nephrologe dagegen meinte: "Hm" und "Ihre Nieren funktionieren nur noch zu 25%."

Ich finde deine Entscheidung gut, den Nierenspezialisten aufzusuchen. Das Hinterhältige an den Nieren ist, dass sie keine Schmerzen empfinden. Nierenbeschwerden werden fast immer nur durch sekundäre Beschwerden entdeckt. Oder eben durch eindeutige Blutwerte.

Liebe Grüße
die Hoffende

Deine arme Oma :((... Daß sie das überhaupt überlebt hat...
Tja und du hast ja auch schon schlechte Ärzte-Erfahrungen hinter dir :(...
Bei mir ist es ja so, daß die Doppelniere schon in die Blase entwässert...
Nur bei der oberen ist der Abfluss verzögert...
Also bin ich zumindest bisher immer davon ausgegangen, daß da keine Vergiftungserscheinungen auftreten und daß das harmlos ist, so lange der Abfluss nicht ganz verstopft ist...
Und so hatte ich auch die Ärzte verstanden...
Es hat mir beim bisherigen Stand der Dinge auch ausdrücklich niemand zur Operation geraten... im Gegenteil, die Urologin meinte, so lange es keine Probleme gäbe, würde das auch kein Arzt operieren...
Aber vielleicht liege ich (und die Ärzte...) da ja falsch... vielleicht sind die Probleme ja schon längst da... und es hat sie nur keiner bemerkt... bzw. mit den Nieren in Zusammenhang gebracht...
Das mit der unerklärlichen Erschöpfung beispielsweise habe ich schon vor Jahren beim Hausarzt angesprochen... aber der hat keine Ursache gefunden... und später hab ich dann bei ihm im Computer zufällig die Diagnose "Psychosomatose" über mich gesehen... sprich er meint wohl ich würde mir das nur einbilden... tue ich aber nicht!
Jetzt muss ich erstmal schauen wo es hier überhaupt einen Nephrologen gibt...
Liebe Grüße
Klaudia

Bestimmt. Ansonsten gibt es im Krankenhaus eine derartige Abteilung bzw. die Information, wo es einen Nephrologen gibt. Die Dialysestationen sind in Deutschland dicht gesät, und wo eine Dialysestation, da auch ein Nephrologe. Mindestens einer. ;o)

Jo, die treten offenbar vorwiegend im Rudel auf, hab ich eben auch schon bemerkt ;)...
Vier Adresse gibt es hier in der Nähe... alle Anderen sind weit weg...

Naja... 4 ist doch schonmal was! Bestimmt ist da einer drunter, mit dem du gut klarkommst und der dich ernst nimmt.