ICH & MEHR

Wenn ich eine Sache VERSTANDEN habe, bin ich darin IMMER Expertin! Vorausgesetzt, ich bin nicht zerstreut. *grins*
Ich brauche momentan für einen Beutelwechsel ca. 25-30 Minuten (je nach Zerstreutheitsgrad). Am Ende, wenn die vollen 2 Liter im Bauch sind, werden es auf jeden Fall 30 Minuten sein. Aber zum Rätseln habe ich nicht sooo viel Zeit, denn die Vorbereitungen (alles hinstellen und Hände waschen) und Nachbereitungen (wieder wegräumen, leeren und vollen Beutel entsorgen) brauchen schonmal ca. 10 Minuten. Rätselzeit ist nur, während es läuft, also ca. 15 Minuten. Davon geht aber auch nochmal bissel was ab, weil ich noch den Blutdruck messen und das Protokoll ausfüllen muss. Also - ich hab die ganze Zeit zu tun, es ist nicht langweilig!^^

Für mich hört sich das alles ziemlich schlimm an, ich bewundere Dich, wie Du damit umgehst.

Es ist nicht schlimm. Als ich früher fast jeden Tag schlimme Kopfschmerzen hatte und mich am liebsten umbringen wollte - DAS war schlimm. Jetzt mach ich Dialyse, habe keine Depressionen mehr und nur noch ganz wenig Kopfschmerzen. Wenn ich die Schmerzen im Bauch nicht mehr aushalten kann, muss der Katheter notfalls wieder raus. Will sagen: Man kann was MACHEN! Das Gefühl hatte ich bei den Kopfschmerzen nicht und darum habe ich damals viel mehr darunter gelitten. Was heißt "viel mehr" - im Moment leide ich nicht. :o)

Mal davon abgesehen: Was hätte ich davon, wenn ich jetzt jammern würde? Ändern könnte ich das mit der Dialyse nicht. Da mache ich sie doch lieber zu meinem Freund.

Das ist natürlich eine gute Einstellung, die man vermutlich am besten verstehen kann, wenn man selbst damit zu tun hat. Für einen Außenstehenden liest sich das unheimlich. Aber es ist schön, dass es überhaupt Möglichkeiten gibt zu helfen.

Dein letzter Satz ist auch absolut ausschlaggebend. Ich halte mir das jeden Tag vor Augen: Wenn es die Dialyse nicht gäbe, wäre das mein Todesurteil. Was glaubst du, wie ich die Dialyse dann auf einmal lieben kann! *lach*

:-) Das kann ich mir vorstellen! Da sind die ganzen Unannehmlichkeiten dann gar nicht mehr sooo schlimm.

Richtig. Es kommt immer auf die Perspektive an.