ICH & MEHR

Die Nacht war, als hätte ich selbst ein Baby. Ein für Bella nicht erklimmbarer Karton diente als Rauskletterhindernis für ihren Schlafplatz. Wir haben nicht ihr Körbchen genommen, weil sie das irgendwie nicht mag. Es ist warm und kuschelig. Naja. Bei den Temperaturen... Wir haben uns das frisch gewaschene Reiseplätzchen von Nellie ausgeliehen, 1x zusammengefaltet und eine Wachstischdecke draufgelegt. Außerdem ein Kissen an den Rand und eine Decke. Das Kissen ist für den vertrauten Geruch, die Wachstischdecke für Kühlung, die Decke wahlweise für kuscheligen Untergrund. Das hat gut geklappt, allerdings bin ich von jeglichem Kratzgeräusch wach geworden, dabei hat Bella sich manchmal nur rumgedreht. Ich war - ganz Mama - sofort in Alarmbereitschaft. Dabei musste Bella aber nur 2x wirklich raus, da hat sie dann auch laut gefiept. So blieben uns Pfützen in der Wohnung erspart.

Der Tag begann 7 Uhr, ich überwachte nach dem ersten Gassigang etwas schlaftrunken die ersten Spielaktivitäten.
Nach ca. 45 Minuten - was bin ich Bella dankbar - schlief sie wieder. Also ab ins Schlafkistchen, ich ins Bettchen und geschlafen bis fast 10 Uhr.

Bella hat heute gaaanz viel geschlafen, mir kam es vor, als müsste sie viel nachholen. Zu Hause ist sie oft gestört worden, weil das schlafende Hundchen ja sooo niedlich ist und geknuddelt und geherzt werden musste.

Mit der Stubenreinheit das müssen wir noch üben. Heute gab es 4 Pfützchen in der Wohnung und ein Häufchen auf dem Balkon. Der Balkon zählt allerdings als draußen, ihre Leute sind nachts zu faul müde, um runterzugehen. Dann darf Bella auf den Balkon. Naja, ebensoviele Pfützchen und Häufchen gab es draußen, also steht es unentschieden.
Ich habe gelernt: Wenn sie aufwacht, sofort rausgehen. Keine Verzögerungen!

Bella hat gelernt:
- Man darf dem Kater nicht mit der Pfote auf den Kopf hauen. (Der hat ihr nämlich mit Rechts-Links-Kombinationen geantwortet.)
- Man darf Lissy nicht auf den Rücken steigen. (Die war vielleicht empört!)
- Meistens ist es sinnlos, an der Leine zu zerren.
- Betteln, um auf die Couch zu kommen, ist sinnlos.
- Wenn kein Futter auf dem Boden steht (was es nicht darf, weil es sonst von Lissy gefressen wird), muss man an den Futterplatz gehen und laut fiepen.

Bella muss noch lernen:
- Lissys Weidenkorb ist nicht zum Zerkauen da, ebenso Möbel, Füße, rumliegender Dreck (auch von der Straße, z.B. Zigarettenkippen), Teppiche, Schuhe, Ohren und Nasen.
- Es ist IMMER sinnlos, an der Leine zu zerren.

Herrchen und Frauchen haben mir gesagt, dass Bella kein Trockenfutter mehr mag. Das Hündchen wiegt heute 1,9kg und ich habe Nassfutter für 14 Tage bekommen, obwohl die Leute nur 7 Tage weg sind. Zusätzlich Trockenfutter und Leckerli.
Bei mir bekommt Bella in kleinen Portionen 150g Nassfutter. Danach gibt es nur noch Trockenfutter, welches sie durchaus frisst. Leckerli hat sie aber heute gar keine bekommen (und auch keine Anstalten gemacht, diese zu vermissen). Ab morgen wird sie einzelne als Belohnung bekommen. Aber ich werde nicht in die selbe Kerbe reinhauen und ein Mastschwein züchten.

Klein Hundi, nennen wir es mal Bella, denn es ist eine Sie, ist eingezogen.
Wir haben die Sachen (Körbchen, Leine, Futter, Spielzeug) in Abwesenheit des Hundes umziehen lassen und noch bevor die Koffer ins Auto getragen wurden.
Kurz vor knapp bekam ich noch 2 Spritzen mit Wurmkur und Geld für den Tierarztbesuch. In der 8. Woche steht die erste Impfung an, aber dann ist die Familie ja nicht da. *seufz*

Bella ist nicht an ihr Körbchen gewöhnt, sie geht immer wieder raus und sucht sich einen anderen Platz zum Schlafen. Wir tragen sie immer wieder zurück, wo sie auch weiterschläft. Aber wenn sie aufwacht, haut sie wieder ab. Innerhalb von 4 Stunden wurde sie mindestens 10x wieder zurückgetragen. Und nein, sie wollte nicht spielen, fressen, trinken oder die Welt erforschen. Sie wollte auf das Sofa. Nach dem "Nein" ist sie davor zusammengesunken, um zu schlafen. "Schön", dass sie schon das Sofa kennt... Nicht mehr lange und sie springt hoch.

Bella ist nicht an die Leine gewöhnt. Sie latscht drauf und bremst sich selbst aus. Sie beißt rein und tobt damit. Und wenn sie nicht weiterkann, wohin sie will, kriegt sie ganz verrückte Rumspring- und Reißanfälle. Das wird noch feierlich, glaube ich.

Lissy ist in ihrem Körbchen nicht mehr sicher, Bella steigt inzwischen ungeniert da rein. Allerdings schnüffelt sie nur respektvoll und geht dann wieder. Lissy guckt immer etwas hilfesuchend zu mir, aber da muss sie durch... Eigentlich müsste sie sich an Klein Nellie erinnern, da wusste sie auch erst nicht, wie sie sich verhalten soll. Insgesamt ist sie aber sehr geduldig. Nur als sie lang auf der Seite ausgestreckt auf dem kühlen Laminat lag und eigentlich schlafen wollte und Bella mit allen Vieren auf sie drauf stieg, hat sie sich lautstark darüber aufgeregt. Aber sowas macht man ja auch nicht. Einen anderen Hund als Fußabtreter benutzen... Tststs...

Bella wird heute nacht im Schlafzimmer schlafen. Blöderweise kennt sie das nicht. Wir werden sie in einen hohen Karton setzen (mit ihrem Körbchen freilich) und wenn sie fiept, stehe ich halt auf. Ich freue mich schon auf eine gute Nacht!

Gestern abend war das Hundebaby bei uns, samt Nachbarskindern.

Zunächst mal war das Spielen etwas beschwerlich, es ist ja noch keine Beißhemmung da. Und die Zähne sind verdammt spitz und das Gebiss kräftiger als gedacht... AUA!
Die Kinder sagten, das wäre bei ihnen zu Hause auch so.
Ich holte ein Spielzeug (Tau mit Knoten an den Enden). Nun wurde da reingebissen, gezerrt und schon richtig geknurrt. Hundchen tobte sich aus und mir tat es nicht weh.
Die Kinder waren fasziniert.
Ich: "Habt ihr denn kein Spielzeug für die Kleine?" - "Nein, Papa sagt, sie hat so viele Plüschtiere, das reicht." - ÄCHZ!

Ich habe das Tau noch ein anderes Spielzeug mitgegeben und gesagt, dass sie dieses sofort holen sollen, wenn die Kleine anfängt, auf den Fingern/Händen/Zehen oder an den Ohren rumzukauen, und sie damit ablenken.

Heute standen die Kinder wieder vor der Tür, offensichtlich waren die Eltern nicht da.
"Wir wollten fragen, ob die Kleine mal die Lissy sehen darf. Sie winselt die ganze Zeit und wir wissen nicht, was wir machen sollen!"
Lissy kam sowieso in den Hausflur gerannt und - zack - war das Winseln verstummt.
Schön. Hauptsache, man holt so einen kleinen Hund schon mit 7 Wochen. Und die Kinder sind überfordert.
Ich: "Spielt ihr denn mit dem Spielzeug mit ihr? Damit kann man sie doch in dem Alter von fast allem ablenken." - "Nein, mit uns will sie damit nicht spielen."
Inzwischen kaute die Kleine auf den Fingern von Butzman rum, der mit ihr begann zu spielen. Sie knurrte und hatte offensichtlich Spaß.
Dann versuchte die ältere der Töchter das auch. Mit dem Erfolg, dass das kleine Hundchen ruhiger wurde und sich letztlich hinlegte. Das war ja wohl nix.

Ich bin höchst gespannt, wie die Woche verlaufen wird. Ich werde dann mal hier berichten.

Danke für eure Antworten in diesem Beitrag. Genauso denke ich auch.

Es hat sich etwas in der Sache getan:
Die Familie wird ihren Hund definitiv nicht mitnehmen.
Evtl. sollte er zum Bruder, aber die beiden kennen sich noch gar nicht.
Dann war der Gedanke: Zurück zum Züchter, zu Mama und Geschwistern. Das halte ich gleich für total falsch, das würde das Trennungstrauma ja gleich verdoppeln!

Nachdem wir (die beiden Kinder, Butzman und ich sowie unser Hund und der Kleine) nun einige Male zusammen spazieren waren (Welpe und unsere Lissy waren sofort "ein Team", auch wenn Lissy eher die Oma ist und nicht mit dem Kleinen spielt) und einfach Zeit miteinander verbracht haben, haben wir uns angeboten, das kleine Würmchen für die Woche zu nehmen. So bleibt ihm die Autofahrt erspart, es bleibt in der vertrauten Umgebung und ist mit Leuten zusammen, die es schon kennt.
Dann werden wir die Zeit nutzen und die Leine "einführen", zu allseitiger Sicherheit.

Nun wohnen zwei Seelen ach in meiner Brust. Ich weiß, dass es nicht optimal für das Hundchen ist, wir sind nunmal nicht das Rudel. Andererseits greift das Kindchenschema total und ich muss das knuffige Fellknäuel vor Schlimmerem beschützen.

Bei uns im Haus gibt's seit Neuestem einen Hundewelpen. 7 Wochen jung, sehr aufgeweckt und neugierig. Hat heute seinen allerersten Spaziergang gemacht, war dazu nur zu bewegen, weil ein anderer Hund dabei war. Dann, nach der ersten Orientierungslosigkeit, allerdings ganz begeistert. Halsband wird noch nicht akzeptiert (passt auch noch nicht), geschweige denn die Leine.
In der 11. Woche soll die erste Impfung stattfinden, wenn ich es richtig verstanden habe.

Nun wollen die Leute (2 Erwachsene, 2 Kinder im schulpflichtigen Alter) am Freitag ins Ausland in den Urlaub fahren. Ich bin ziemlich entsetzt, denn das Hundchen ist noch nicht gechipt und rein theoretisch braucht nur jemand zuzugreifen und wegrennen... Auch die Fahrt ohne Impfung finde ich sehr leichtsinnig, davon abgesehen, dass ich eine Abgabe eines Hundes in der 7. Woche für zu früh halte.
Und selbst wenn sie den kleinen Hund nicht mitnehmen... dann muss er zu Fremden, was ich genausowenig für gut halte.

Überzeugt mich, dass ich mich irre, bitte!

Auf nette Nachfrage nach Rezepten möchte ich hier mal eine Anregung veröffentlichen, wie man sowas auch selber machen kann. Denn eigentlich ist das alles Phantasie... ;o)

Wichtig ist zu wissen, dass der Hund über 4 Wochen alles bekommen muss, das er braucht.
Also Eiweiß, Vitamine, Fette, Biotin, Kalzium usw.
Was der Hund nicht oder nur in ganz geringen Mengen braucht, sind Kohlenhydrate.
In der Natur bekommt der Wolf (von dem der Hund ja abstammt) alles von den Beutetieren.

Ein Hund bekommt Fertigfutter, möglichst immer das Selbe - grausig!
In Fertigfutter werden viele Sachen verwendet (z.B. Därme mit Urin- und Kotresten, sehr viel Getreide, gemahlene Hufe, Hörner und so ein Zeugs), die ein Hund freiwillig niemals fressen würde. Bei einigen Hunden führt das auch zu Allergien - und der Tierarzt macht ein gutes Geschäft, während der Hund leidet und das Herrchen/Frauchen nicht mehr weiter weiß.

Ich rate auf jeden Fall zu Futter ohne tierische Nebenerzeugnisse!

Wenn man den Verdacht auf eine Allergie hat, würde ich mal 14 Tage lang NUR Rinderhack mit Wasser verdünnt füttern. Wenn die Beschwerden geringer werden, liegt man richtig. Dann bitte lieber mehr Geld für's Futter ausgeben.

Man könnte nun einfach weiter rohes Fleisch füttern, aber... im Fleisch aus der Stalltierhaltung sind auch nicht mehr sooo viele Vitamine enthalten, wie der Hund braucht.
Ich habe mir deshalb Seealgenmehl als Zusatz bestellt - reicht ewig (eine Messerspitze 3x die Woche). Ansonsten füttere ich eben Gemüse zu, aber das kann der Hund nicht richtig verdauen (kann keine Pflanzenfasern aufspalten), deshalb muss es gekocht oder zumindest püriert sein.
Welches Gemüse (oder auch Obst) ein Hund mag, muss man ausprobieren. Am besten, wenn das Hundi so richtig hungrig ist. Meiner guckt dann immernoch keinen Apfel an. Also den lasse ich dann z.B. weg.

Biotin (wichtig für Haut und Fell) liefert der Leinsamenschrot (gibt's im dm) oder das Eigelb (Eiweiß würde das Biotin wieder binden, darum verwendet man das hier nicht. Kalzium (bei jungen Hunden wichtiger als bei älteren) erhält man aus den gemahlenen Eierschalen.

Das Leinöl oder auch Lachsöl enthält reichlich Omega-6-Fette, die ebenfalls wichtig sind.

Wie gesagt, es muss nicht immer alles sein, es kann auch mal nur eins sein. Hauptsache, so auf 4 Wochen gesehen hat der Hund alles bekommen, was er braucht.

Da ich inzwischen Trockenfutter füttere (ohne tierische Nebenerzeugnisse), sind diese Extra-Rezepte wirklich immer nur mal ein Extra. Kein Mensch mag jeden Tag das Selbe essen. Ein Hund auch nicht.

Ach ja, was mir zum Futter noch einfällt: Weicht mal die selbe Menge Trockenfutter von einer billigen Sorte und einer ohne tierische Nebenerzeugnisse ein. Hier sieht man deutlich die Qualität. Ersteres quillt total auf - macht euch bewusst, dass das im Darm eures Hundes passiert!

Bei Menschen würde man sagen: Was Leichtes.
Liegt nicht schwer im Magen, füllt ihn aber.
Gibt viel Flüssigkeit.
Für meinen Hund ist es außerdem Diät. Wir leiden an leichtem Übergewicht.

Hier die Zutaten (nach dem Motto: "Man nehme, wenn man hat"):
Möhrenschalen
Gurkenschalen
übriger halber Chicoree
Eigelb
Leinsamenschrot
Leinsamenöl
etwas Meersalz
Eierschale

Die Schalen vom Gemüse und den Chicoree klein hacken.
Die Eierschalen möglichst klein mörsern.
Alles mit den übrigen Zutaten vermischen (Eigelb mit verrühren).
Wasser dazu, so dass alles eine dünne Suppe wird.

Servieren.

Hier zu Hause folgte dem gierigen Schlabbern ein herzhafter Rülpser, danach wurde die Schnauze genüßlich am Teppich abgerieben. *grins*

Achtung, der Hund muss 2-3 Stunden danach mit Sicherheit mal pieseln!

PS: Wem nicht gefällt, dass der Hund gar nicht kauen muss, kann gerne die Möhre auch im Ganzen füttern. Mein Hund knabbert das gerne mal! Diesmal waren die Möhren aber für uns und der Hund kriegt später am Tag noch was anderes für die Zähne.

Zutaten:
1 Eigelb
1 Teelöffel Leinsamenschrot
1 Teelöffel Leinöl
wenn vorhanden, Messerspitze Seealgenmehl

So geht's:
Alle Zutaten in den Napf und, so gut es geht, verrühren. Dann im Napf und an den Seiten des Napfes breitschmieren.

Das ist eine Biotinbombe (gut für Haut und Fell) und schmeckt den Hunden total gut! Meine lecken noch 'ne Stunde später immer wieder mal den Napf aus.

Sollte man aber je nach Größe des Hundes nur 1- bis 2x die Woche geben.