ICH & MEHR

An der Kasse im Supermarkt sprach mich eine Frau an, die ich vorher für total unsympatisch gehalten habe.
Sie machte mich darauf aufmerksam, dass mein Schnürsenkel offen sei - nicht dass ich darüber stolpern würde... Dabei wies sie auf die Packung Eier von mir auf dem Band.

So kann man sich irren... ich war peinlich berührt und habe mich im Nachhinein sehr gefreut, dass es so aufmerksame und freundliche Menschen gibt.

Waren gestern beim Amt.
Es soll eine neue Wohnung her... Trotz Kompromissen und Einschränkungen geht es auf die Dauer so nicht, wie wir das mit dem Dialysekram machen.
Wenn Lieferung gekommen ist, stehen im Schlafzimmer 16 Kartons. Zubehör und Utensilien werden, soweit möglich, im Flur in den Werkzeugschrank geräumt. Der "Rest" steht im Bad im und auf dem einzigen Schrank.
Meine Waage, die ich jeden Tag benutze(n soll), steht im Flur vor einem Schrank. Der Rolltisch mit Infusionsaufhängung steht so im Flur, dass man die Wohnungstür nicht mehr richtig aufbekommt. Früher war dort der Hundefressplatz, der hat jetzt keinen mehr.
Der Infusionsständer für die Beutelwechsel steht mitten im Badezimmer. Will man auf's Klo oder in die Badewanne, wird er vor das Waschbecken gestellt. Oder eben umgekehrt.

Der Fallmanager grinste: Ich soll ihm was vom Arzt bringen, dann würde er einen Umzug befürworten. Mit einer Einschränkung: Hier im Ort stehen 2 Personen Wohnungen für 300 Euro Kaltmiete zu. Wir könnten gerne eine 3-Zimmer-Wohnung anmieten, aber eben für 300 Euro.

Ich muss mich jetzt mal erkundigen, ob das überhaupt rechtens ist. Ich habe wegen meiner Behinderung und der Heimdialyse Anspruch auf ein zusätzliches Zimmer - ohne Benachteiligung Gesunden gegenüber! Wenn das so wäre, wäre ein Umzug unmöglich. Die Wohnungen (sofern es überhaupt welche in der Preisklasse gibt) sind SO KLEIN, dass wir platzmäßig einen großen Rückschritt machen würden.