Lebenszeichen
Ihr Lieben,
vielen Dank für eure Grüße - sie haben mich erreicht, aber mit einer sagenhaften Geschwindigkeit von 0-1kbps konnte ich leider nicht antworten. Aber nun!
Meine OP ist gut verlaufen. Am Dienstag 7.30 Uhr war ich bestellt, bekam ein Beruhigungsmittel, habe geschlafen, wurde schließlich 11.50 Uhr in den OP gerollt, ab 12.00 Uhr verkabelt und dann narkotisiert. Das Letzte, an das ich mich erinnere, war die Antwort auf meine Frage nach der Uhrzeit: "12.10 Uhr".
Die OP an sich soll ca. bis 12.55 Uhr gedauert haben.
Aufgewacht bin ich zum ersten Mal 13.30 Uhr. Das Erste, an das ich mich erinnere, waren tierische Unterleibsschmerzen. Ich versuchte das auch zu sagen, aber irgendwie muss das keiner verstanden haben. Zweiter Versuch um 13.50 Uhr - dieser brachte mir meine erste Infusion von - wievielen eigentlich? - ein.
Des Rätsels Lösung lag nicht sofort auf der Hand, denn ich hatte zeitgleich mit der OP meine Periode bekommen und die Gefühle da unten waren schlichtweg mit Harakiri zu vergleichen.
Im Endeffekt ist der Katheter im Bauchraum schuld, der zwischen den Darmwindungen liegt und mich jeden Verdauungsvorgang mehr als deutlich spüren lässt. Die Blase ist auch überempfindlich und brennt...
Ich hoffe aber, dass ich morgen endlich "befüllt" werde und damit das Leiden aufhört.
Noch am Dienstag besuchte mich mein Schatzi. Eine halbe Stunde Autobahn (einfache Tour) ist es jedes Mal. Da will man eigentlich etwas länger zusammen sein, aber ich war dann einfach todmüde und kaputt...
Am Mittwoch durfte ich - nach negativem Röntgenbefund - endlich wieder aufstehen, aber das endete in einem Kreislaufkollaps. Ei, wie schnell der Pfleger den Kotzbeutel in der Hand hatte, als ich "Mir ist schlecht" sagte! *lach* Heute tut er mir leid, er ist ein netter Kerl. Die Schlechtigkeit war vorübergehend und abends bin ich dann schon mit einem Rollator hier im Krankenhaus die Flure abgelaufen. Nach jedem halben Flur musste ich die Bremsen fest stellen und mich ausruhen...
Das Ereignis des Tages am Donnerstag war der Besuch des angrenzenden Botanischen Gartens, in dem es jede Menge quakende Frösche gibt, die man auch beobachten kann. Einmal was anderes als die Krankenhausmauern sehen und frische Luft atmen... das war echt gut!
Heute hatte ich die erste Typisierungs-Untersuchung. Um auf die Transplantationsliste zu kommen, muss man zu sämtlichen Fachärzten, die man sich denken kann... Den Frauenarzt heute morgen hatte ich wegen Schmerzen ausgelassen, aber mittags ging es dann zum HNO. Die Untersuchung an sich war lachhaft (der Arzt hat in Ohren, Nase und Hals geguckt), aber das Röntgenbild von den Nasennebenhöhlen musste unbedingt noch sein. Tststs...
Am späten Nachmittag kam mein Schatzi und hat mir meinen Wunsch erfüllt und mir die Haare gewaschen. Mit einer frischen OP am Bauch und Schmerzen im Unterleib ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit. Aber wir haben's geschafft und nun habe ich zum ersten Mal wieder richtige Klamotten an (bisher war es nur das Krankenhaushemdchen). Mit Telefon und Läppi am Bett fühle ich mich gerade gar nicht krank (dank Schmerzmittel, die mich hergebracht haben, aber eben gerade ein Segen für mich sind).
Ansonsten ist das Krankenhausleben einerseits öde, andererseits überraschend. Das Essen ist eine einzige Katastrophe. Da ich auf "Leichte Kost" gesetzt wurde, ist es nicht besonders gehaltvoll und schon gar nicht reichlich. Es kann auch während des Essens passieren, dass ein Pfleger ins Zimmer kommt und einen plötzlich zu einer Untersuchung abholen will. - Ooops? - Aber gut, dann muss man halt mit.
Wenig erfreulich sind die Aussichten auf das Ende meines Aufenthaltes hier, denn heute offerierte man mir, dass die eigentliche Dialyse erst am Montag losgeht. Und dann müsste man gucken, was ich für eine Füllung bräuchte und dann könnte man die für die Woche darauf bestellen. Meine Frage: "Und was passiert bis dahin?" - "So lange bleiben Sie bei uns!" Ich werde hier mal jemandem ganz dolle deutlich machen müssen, was das für uns für Kosten verursacht. Abgesehen von 10 Euro Krankenhaustagegeld, das man ja zurückbekommen kann, entstehen durch Benzin und Parkgebühren nochmal 12 Euro für jeden Tag, an dem ich von meinem Schatzi besucht werde. Reiche Leute können sich also mehr Besuch erlauben? Oder sollen sie besser ausgenommen werden? Ich werde mich bemühen, das Dialysezeugs so schnell wie möglich zu lernen und dann hier raus zu sein. Ich muss nächste Woche unbedingt mit meinem Doc reden.
vielen Dank für eure Grüße - sie haben mich erreicht, aber mit einer sagenhaften Geschwindigkeit von 0-1kbps konnte ich leider nicht antworten. Aber nun!
Meine OP ist gut verlaufen. Am Dienstag 7.30 Uhr war ich bestellt, bekam ein Beruhigungsmittel, habe geschlafen, wurde schließlich 11.50 Uhr in den OP gerollt, ab 12.00 Uhr verkabelt und dann narkotisiert. Das Letzte, an das ich mich erinnere, war die Antwort auf meine Frage nach der Uhrzeit: "12.10 Uhr".
Die OP an sich soll ca. bis 12.55 Uhr gedauert haben.
Aufgewacht bin ich zum ersten Mal 13.30 Uhr. Das Erste, an das ich mich erinnere, waren tierische Unterleibsschmerzen. Ich versuchte das auch zu sagen, aber irgendwie muss das keiner verstanden haben. Zweiter Versuch um 13.50 Uhr - dieser brachte mir meine erste Infusion von - wievielen eigentlich? - ein.
Des Rätsels Lösung lag nicht sofort auf der Hand, denn ich hatte zeitgleich mit der OP meine Periode bekommen und die Gefühle da unten waren schlichtweg mit Harakiri zu vergleichen.
Im Endeffekt ist der Katheter im Bauchraum schuld, der zwischen den Darmwindungen liegt und mich jeden Verdauungsvorgang mehr als deutlich spüren lässt. Die Blase ist auch überempfindlich und brennt...
Ich hoffe aber, dass ich morgen endlich "befüllt" werde und damit das Leiden aufhört.
Noch am Dienstag besuchte mich mein Schatzi. Eine halbe Stunde Autobahn (einfache Tour) ist es jedes Mal. Da will man eigentlich etwas länger zusammen sein, aber ich war dann einfach todmüde und kaputt...
Am Mittwoch durfte ich - nach negativem Röntgenbefund - endlich wieder aufstehen, aber das endete in einem Kreislaufkollaps. Ei, wie schnell der Pfleger den Kotzbeutel in der Hand hatte, als ich "Mir ist schlecht" sagte! *lach* Heute tut er mir leid, er ist ein netter Kerl. Die Schlechtigkeit war vorübergehend und abends bin ich dann schon mit einem Rollator hier im Krankenhaus die Flure abgelaufen. Nach jedem halben Flur musste ich die Bremsen fest stellen und mich ausruhen...
Das Ereignis des Tages am Donnerstag war der Besuch des angrenzenden Botanischen Gartens, in dem es jede Menge quakende Frösche gibt, die man auch beobachten kann. Einmal was anderes als die Krankenhausmauern sehen und frische Luft atmen... das war echt gut!
Heute hatte ich die erste Typisierungs-Untersuchung. Um auf die Transplantationsliste zu kommen, muss man zu sämtlichen Fachärzten, die man sich denken kann... Den Frauenarzt heute morgen hatte ich wegen Schmerzen ausgelassen, aber mittags ging es dann zum HNO. Die Untersuchung an sich war lachhaft (der Arzt hat in Ohren, Nase und Hals geguckt), aber das Röntgenbild von den Nasennebenhöhlen musste unbedingt noch sein. Tststs...
Am späten Nachmittag kam mein Schatzi und hat mir meinen Wunsch erfüllt und mir die Haare gewaschen. Mit einer frischen OP am Bauch und Schmerzen im Unterleib ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit. Aber wir haben's geschafft und nun habe ich zum ersten Mal wieder richtige Klamotten an (bisher war es nur das Krankenhaushemdchen). Mit Telefon und Läppi am Bett fühle ich mich gerade gar nicht krank (dank Schmerzmittel, die mich hergebracht haben, aber eben gerade ein Segen für mich sind).
Ansonsten ist das Krankenhausleben einerseits öde, andererseits überraschend. Das Essen ist eine einzige Katastrophe. Da ich auf "Leichte Kost" gesetzt wurde, ist es nicht besonders gehaltvoll und schon gar nicht reichlich. Es kann auch während des Essens passieren, dass ein Pfleger ins Zimmer kommt und einen plötzlich zu einer Untersuchung abholen will. - Ooops? - Aber gut, dann muss man halt mit.
Wenig erfreulich sind die Aussichten auf das Ende meines Aufenthaltes hier, denn heute offerierte man mir, dass die eigentliche Dialyse erst am Montag losgeht. Und dann müsste man gucken, was ich für eine Füllung bräuchte und dann könnte man die für die Woche darauf bestellen. Meine Frage: "Und was passiert bis dahin?" - "So lange bleiben Sie bei uns!" Ich werde hier mal jemandem ganz dolle deutlich machen müssen, was das für uns für Kosten verursacht. Abgesehen von 10 Euro Krankenhaustagegeld, das man ja zurückbekommen kann, entstehen durch Benzin und Parkgebühren nochmal 12 Euro für jeden Tag, an dem ich von meinem Schatzi besucht werde. Reiche Leute können sich also mehr Besuch erlauben? Oder sollen sie besser ausgenommen werden? Ich werde mich bemühen, das Dialysezeugs so schnell wie möglich zu lernen und dann hier raus zu sein. Ich muss nächste Woche unbedingt mit meinem Doc reden.
Rubrik: GesundheitlICHes - Hoffende - 21. August 09 - 18:46 Uhr
LG Biene